Sonntag, 31. August 2014

Aus der Pause, aus der Leere, aus dem Nichts

Es gibt eigentlich nichts zu berichten, weil sich fast nichts tut - zumindest nicht an der Babyfront. Hier das Wenige, was es doch gäbe:

Irgendwann Ende Juni waren wir mal wieder in der Klinik in der großen Stadt, allerdings bei einem neuen Arzt, der sich auf In-vitro-maturation spezialisiert hat. Scheinbar funktioniert das besonders bei PCOS-Patientinnen ziemlich gut: statt der Spritzerei und dann ja doch nicht so besonders doller Ausbeute an Eizellen werden einfach unreife Eizellen entnommen, in vitro gereift, befruchtet und transferiert. Die Vorteile liegen auf der Hand: keine Spritzerei, daher weniger Streß und geringere Kosten und die Erfolgsquoten sind zumindest bei ihm genau gleich. Klingt doch nach einer guten Alternative.

Das Abspeckprojekt läuft auch nicht so ganz unerfolgreich, mittlerweile sind es 13 Kilo weniger, 10 weitere sollen noch weg. Frustrierend ist das Ganze vor allem deshalb, weil mein Mann jetzt wieder arbeitet und ganz von selber abnimmt aufgrund dieses großen Stresses, auch ganz ohne Sport, gesunde Ernährung und so weiter. Ich kann mich damit trösten, daß ich ihn bei der nächsten Hungersnot bestimmt um Wochen überleben würde, nur leider sind die Hungersnöte in unserem persönlichen Leben jetzt nicht ganz so häufig, so daß der Trostfaktor eher gering ist. Drecks-PCOS, echt wahr!

Um noch weiter an der körperlichen Front zu bleiben - letzte Woche war ich mal wieder bei meiner netten Ärztin in der Klinik, die leider nur Inseminationen macht und keine IVFs, um mich wenigstens so gut wie möglich "einzustellen" vor dem nächsten Versuch, der da irgendwo am Horizont dräut (ich kann mich vor Vorfreude kaum am Riemen reißen!!!). Anyhow, es gab ein Blutbild und einen Abstrich und morgen den nächsten Termin, falls sich was Interessantes ergeben hat, werde ich es Euch wissen lassen.  
Außerdem habe ich eine Mitleidende in Sachen PCOS kennengelernt, was ziemlich gut ist. Unter anderem wird sie mich mit einer Ärztin für einheimische Medizin in Verbindung setzen, die ihr dank Kräutertees zu 10 Kilo weniger und einem wiederhergestellten Zyklus verholfen hat. Bei mir hat sich von den Versprechungen à la "Schon 5-10 Prozent weniger Körpergewicht können zu einer Wiederaufnahme der Ovulation führen!" leider nichts bewahrheitet, aber seien wir mal ehrlich, das hatten wir auch nicht wirklich erwartet, oder! Da das Kräuterteekochen auch relativ wenig "invasiv" ist (Tee kochen, trinken, fertig), dachte ich mir, das probieren wir doch mal aus...und falls es nicht klappt, ist auch nicht viel verloren!

Psychisch geht es mir weiterhin nicht gut, und ich habe während der Semesterferien teilweise ganze Tage im Bett verbracht. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das Ganze überhaupt noch will, und ich bin mir nicht sicher, ob ein Kind diesen ganzen Aufwand und Streß wert ist. Die Powereltern im Bekanntenkreis würden mir wahrscheinlich was anderes erzählen, aber mal ganz im Ernst - auch ein Leben ohne Kind hat seine positiven Seiten, was mir dank unserer Kinderwunschprobleme zum Glück sehr bewußt geworden ist. (Und sei es nur die Tatsache, daß man weiterhin in der Lage ist, sich auch noch über Themen außerhalb der zweifelsohne faszinierenden Verdauung von Finn-Emmanuel zu unterhalten!) Eine weitere ist die Tatsache, daß ich morgen erstmal vier Tage auf Geschäftsreise und im November ein paar Tage nach Bangkok gehen kann, ohne mir Sorgen über Kinderbetreuung und diesen ganzen Murks machen zu müssen. Womit wir auch schon beim letzten Thema wären: der nächste Versuch soll dann im November stattfinden, wenn das Körpergewicht sich hoffentlich den 80 Kilogramm weitestgehend angenähert hat. Keine Ahnung, worüber ich bis dann auf diesem Blog so schreiben werde...