Dienstag, 29. September 2015

Ultraschall #4

...und das Wichtigste zuerst - scheinbar wird es ein Mädchen. Yay! 

Da mein Mann es ja seiner Meinung nach nicht schafft, mal einen halben Tag freizunehmen, um mit mir zum Arzt zu gehen, wollte ich diesmal eigentlich den gesamten Ultraschall per Video aufnehmen. Irgendwas ging dabei schief, so daß ich weder den Ultraschall aufmerksam verfolgen konnte noch ein Video davon habe. Super, oder. Aber halb so wichtig, laut Ultraschall sieht alles gesund aus und Blueberry wiegt laut Berechnungsformel ganze 130 Gramm, womit sie das Heidelbeerenstadium eigentlich schon lange hinter sich gelassen hat...

Neben dem Ultraschall gab es diesmal auch wieder eine Blutuntersuchung, diesmal unter anderem für das Zweittrimester-Screening. Sehr beruhigend mal wieder die tolle Verfahrensweise: wenn alles in Ordnung ist, dann melden sie sich nicht, wenn nicht alles in Ordnung ist, melden sie sich, sobald sie die Ergebnisse haben, eigentlich in einer Woche, aber es kann auch länger dauern. Und dann noch bei einem Test, der irgendwie sowieso mehr so mittel-zuverlässig ist?!? Könnte man vielleicht auch besser organisieren, ne, aber das mit den bedside manners hierzulande ist ja noch viel mieser als daheim in Schland. 

Die MTA bei der Blutabnahme wußte natürlich aufgrund der angeforderten Untersuchung, daß ich schwanger bin. Etwas ungewöhnlicher war ihre erste Frage, nämlich ob ich auf natürlichem Wege schwanger geworden sei...sie versuche es ja auch schon seit fast zwei Jahren, bis jetzt ohne Erfolg. Ich habe ihr dann in gefühlt 30 Sekunden (so lange, wie eine Blutabnahme halt dauert) meine Geschichte erzählt. Und was hab ich ihr noch gesagt - sich nicht von Ärzten stressen lassen. Sich selbst Zeit lassen. Alles Gute, von Herzen. Und, was ich ihr nicht gesagt habe - ich werde es nie vergessen, wie es mir in ihrer Lage ging. Nie, nie, nie.

Montag, 21. September 2015

Der frühe Vogel fängt den Wurm

(Sorry für den bescheuerten Titel dieses Posts, aber mir fällt gerade nichts Besseres ein!) 

Kommen wir zum eigentlichen Thema - es ist ja nie zu früh für Vorbereitungen bekanntermaßen, und da wir im Ausland leben, ist das Ganze aus verschiedenen Gründen nochmal akuter. Meine Erfahrungen mit einheimischen Krankenhäusern in den 5einhalb Jahren hier waren so, wie soll ich sagen, mehr so mittel, ne. Gebrochene Zehen, die sich nicht mehr normal bewegen lassen, Zahnreinigungen, die in riesen Kratzern auf dem Zahnschmelz endeten und selbstverständlich die komplett erfolgsfreie "Kinderwunschbehandlung" sind nur einige Beispiele für Murphys Law as applied to the local medical services. (Mein Mann, der Berufsoptimist, sagt dann immer, du könntest schließlich auch tot sein, aber vielleicht ist das ja auch nicht so ganz die beste Einstellung zum Thema Erfolg medizinischer Dienstleistungen...) 

Wie dem auch sei, heute habe ich mit einer Doula telefoniert und bin eigentlich schon ziemlich überzeugt, daß ich sie für die Geburt "buchen" will. Irgendwie klingt das komisch, aber ich weiß nicht, welches Wort sonst besser geeignet wäre. Ansonsten bin ich auch am Nachdenken über einen HypnoBirthing-Kurs bei ihr. Das Problem dabei ist, daß mein Mann der englischen Sprache nur sehr begrenzt mächtig ist und der Kurs auf Englisch stattfindet. Da er als Partner-Coach oder wie auch immer doch recht wichtig ist, weiß ich jetzt auch nicht so richtig, was ich machen soll, nur daß ich mich schnell entscheiden sollte, weil nur noch ein Couple-Platz frei ist - ich könnte allerdings auch alleine teilnehmen und dann mit ihm noch einen Kurs in der Landessprache besuchen. Hm hm hm. Der Kurs wäre im Januar, warum muß ich das jetzt schon entscheiden....

Ansonsten hat sie mir auch Infos über drei verschiedene Krankenhäuser gegeben, mit denen sie als Doula gute Erfahrungen gemacht hat, was auch super hilfreich war. Das, in dem ich zur Zeit meine Untersuchungen bekomme, war nicht ganz unerwarteterweise nicht auf der Liste, hahaha. Die drei Empfehlungen haben netterweise auch alle drei Kreißsaalbesichtigungen, so daß wir wohl an einem der nächsten Samstage auf Besichtigungstour ziehen werden. Eines der drei ist allerdings das, in dem die erfolgsfreie ICSI stattfand, so daß ich mir nicht sicher bin, ob ich da hin will (ich weiß schon, andere Ärzte, andere Abteilung etc., aber trotzdem....brrrr). Das zweite ist auch ein Unikrankenhaus, das dritte ein eher kleineres Krankenhaus, das hauptsächlich Geburten macht (und sonstige Gyn). Nummer Drei hat keine Schichtwechsel während der gesamten Geburt, das heißt eine Ärztin und eine Hebamme wären die ganze Zeit dabei, was auch den Bedarf für die zusätzliche Doula verringern würde. Nummer Zwei hat Schichtwechsel und keine Hebammen, allerdings spezialisierte Krankenschwestern. Allerdings nimmt Nummer Drei keine Hochrisikoschwangerschaften, bei Notfällen wäre ein Kaiserschnitt allerdings möglich. Alle haben Rooming-In, was hierzulande kein Standard ist, und finden es normal, daß auch der Vater bei der Geburt dabei ist und seine Rolle spielt, und auch das ist hierzulande total exzentrisch. Normalerweise läuft das hier scheinbar so ab wie in Filmen aus den Fünfzigern, wo die Väter in spe nervös rauchend vor der "Wochenstation" rumstehen (minus das Rauchen, soweit entwickelt ist es immerhin schon). Und daß die Babies bei der Mutter sind, ist wohl auch eher die Regel als die Ausnahme. Kein Wunder, daß die meisten Familien hierzulande so völlig dysfunktional sind. 
Mein Mann ist nun ein Fan von Größe bei Krankenhäusern, das heißt, er würde wohl eher für eins oder zwei votieren. Wir werden sehen!

Und ja, es fühlt sich immer noch total unrealistisch an, diesen Post zu schreiben. Eigentlich hätte ich damit gerechnet, diesen Herbst über Adoptions- statt Geburtsvorbereitungen zu schreiben.

Dienstag, 15. September 2015

Zahnprobleme

..bei mir, und nicht bei Blueberry! Ja, ich habe keine tollen Zähne und mein Gebiß gleicht neuerdings eher einem Steinbruch, aber in den letzten paar Monaten war ich doch für meinen persönlichen Geschmack ein paar Mal zuviel beim Zahnarzt - erst eine Wurzelbehandlung samt Krone (grusel) und dann ist mir am Sonntag noch ein Stück aus einem anderen Backenzahn gebrochen. Ich bin doch erst 36!!! 
Heute war ich dann bei der Zahnärztin und zum Glück habe ich keine nervige, aufwendige, langwierige Behandlung wie beim letzten Mal gebraucht - sie hat nur den abgebrochenen Teil abgeschliffen und meinte, die richtige Behandlung kann man auch noch machen, wenn Blueberry dann da ist. Um so besser, auch für meinen Geldbeutel, dachte ich mir da nur, scheinbar sind Zahnbehandlungen an sich ja kein Problem, aber wenn man das Ganze verschieben kann, ist es doch noch besser.

Montag, 7. September 2015

Lesenswert

Wir sollten mehr über ungewollte Kinderlosigkeit reden, und wir sollten auch mehr über Fehl- und Totgeburten reden. Hier gibt es eine meiner bescheidenen Meinung nach sehr lesenswerte Sammlung von Geschichten...

Die Leichtigkeit des Schwangerseins

In meinen früheren Posts zum Thema Unfruchtbarkeitsbehandlung habe ich es ja öfter mal anklingen lassen: für mich hat sich das Ganze nie richtig angefühlt. (Ich weiß nicht, ob es überhaupt irgendjemanden gibt, für den sich der ganze Wahnsinn "richtig" anfühlt, aber es gibt ja offensichtlich trotzdem genügend Leute, die sich das Ganze antun, und nicht nur einmal...). 
Wie dem auch sei, diese Schwangerschaft fühlt sich dagegen so leicht und einfach an. Ja, ich bin müde, ja, nach vier Stunden Vorlesung gestern war ich völlig erschöpft, ja, mir wird schwindlig und manchmal kippe ich auch einfach um, aber alles in allem fühlt sich das alles für mich richtig an, und richtig einfach noch dazu. Wir werden sehen, wie es weitergeht...