Mittwoch, 10. Oktober 2018

Tatsächlich....

tatsächlich, tatsächlich. Ich bin in der 10. oder auch schon in der 11. Woche schwanger, da ich bisher noch zwei verschiedene erwartete Geburtstermine habe, aber eigentlich ist das auch total egal, denn worauf ich hier hinaus will, ist der folgende Punkt: 

Ich bin zum zweiten Mal auf natürliche Weise schwanger, nachdem uns nicht nur ein oder auch zwei, sondern gleich drei sogenannte Kinderwunschärzte versichert haben, daß das auf natürlichem Wege nie und nimmer klappen würde. Im nun nicht mehr ganz so jugendlich frischen Alter von 39 Lenzen, wo meine Eizellen laut standardmäßiger Kinderwunschexpertenmeinung ihr Mindesthaltbarkeitsdatum schon um Jahrzehnte überschritten haben sollten.

Was waren das eigentlich für Deppen?

Oder schlicht und einfach nur Lügner?

Oder weder noch, dafür aber....gleichgültige Schlamper, denen ihre Patienten einfach nur scheißegal sind? 

Oder war das etwa tatsächlich nie und nimmer vorherzusagen? Ganz ehrlich, das glaube ich einfach nicht. Ich glaube nicht an Wunder, sorry. Ich glaube mittlerweile immer mehr, daß diese gesamte Kinderwunschindustrie ein dreckiger Haufen Lügner und Betrüger ist, die ihre Patienten um so viel Geld wie möglich erleichtern möchte. Egal, ob die Patienten denn wirklich eine Kinderwunschbehandlung (ich hasse dieses Wort) brauchen oder nicht. Vielleicht liegt die globale Zunahme an Kinderwunschbehandlungen ja auch einfach nur an der Zunahme von Kinderwunschärzten und nicht an unserer sinkenden Fruchtbarkeit oder Fähigkeit, ein Kind auf natürlichem Wege zu zeugen. Vielleicht sollte diese ganze Industrie viel mehr reguliert oder am besten gleich verstaatlicht werden, um diesen Wahnsinn im Zaum zu halten. 

Und ja, nur so nebenbei: Ich hab auch keine Akupunktur, Homöopathie, chinesische Giftkräuter, vegan-glutenfreie-Paläo-Ernährung oder sonstigen Blödsinn durchgezogen. Daran glaub ich nämlich auch nicht. Wir hatten einfach zwei oder dreimal die Woche Sex, Punkt aus und basta. Ohne auf fruchtbare Tage zu achten oder was auch immer, sondern einfach so. Genau wie beim ersten Kind auch. Und solche oder ähnliche Geschichten hört man irgendwie doch erschreckend oft (selbst bei der Eiertante ist doch Kind 3 oder 5 oder wie auch immer tatsächlich auf natürlichem Wege entstanden. Ich mein, wenn ich davor so viel Geld für erfolglose IVFs ausgegeben hätte wie sie, käme ich mir doch echt fett verarscht vor, oder...aber egal). Fiese Bemerkunden Ende, und auch Ende des Posts, ganz unphilosophisch. Ich poste dann irgendwann mal wieder, wenn ich Zeit habe!

Mittwoch, 12. September 2018

Zwei Linien, die Zweite

Ich halte das jetzt mal ganz kurz, weil ich auch noch fast nichts weiß, aber...Trommelwirbel...ich hab am Sonntag abend einen Schwangerschaftstest gemacht, und der war ganz eindeutig positiv! Bis jetzt ist das alles, was ich weiß, aber ich wollte es trotzdem mal mit der Welt und meinen eventuell doch noch Updates erhaltenden LeserInnen geteilt haben. Diesmal auch noch vor der magischen Zwölf-Wochen-Linie. Und diesmal ist das Baby wohl made in Germany! Wie dem auch sei, am Freitag gehe ich zu meiner Frauenärztin, und dann werde ich mich auch hier wieder melden.

Tja, und wer hätte das wohl gedacht, aufgrund unserer Prognose, ne, ihr lieben (???) Kinderwunschärzte!!!!

Sonntag, 15. Mai 2016

Sie ist da...

...und nach der langen, langen Wartezeit ging es dann am Ende ganz schnell! 

Der errechnete Geburtstermin (9.März) kam und ging ohne Anzeichen von Blueberry, trotz täglich dreimal Pumpen (Tip der Doula) hatte ich kaum noch Braxton-Hicks-Wehen, ich ging weiterhin meinem Tagesablauf aus auf-dem-Sofa-arbeiten und mit dem Hund Gassi gehen nach, bis dann, oh Wunder über Wunder, am 14. März gegen halb eins morgens der Blasensprung kam! Wehen gab es allerdings immer noch keine. Das Protokoll meiner Ärztin sieht dann so aus, dass man alle acht Stunden eine Antibiotikaspritze plus Babycheck bekommt und wenn nach 48 Stunden immer noch nichts passiert, gibt es eben doch eine Einleitung. Also rief ich brav meine Doula an, die zu diesem Zeitpunkt (was ich noch nicht wußte) gerade von einer anderen Geburt nach Hause gekommen war, rief dann meinen Mann an, der noch bei der Arbeit war (kein Kommentar) und gemeinsam gingen wir dann zur ersten Spritze ins Krankenhaus. 

Die zweite Spritze gab es dann gegen zehn Uhr morgens, mit Kurzvisite von Frau Doktor und dem besten Spruch aller Zeiten - "das Baby kommt jetzt dann bald" - wer hätte das gedacht :)! Im Bus fuhr ich wieder nach Hause,  nachmittags hab ich mich dann noch aufgemacht, um unsere neue Wohnung auszumessen, mit dem Hund war ich auch noch spazieren, während das Fruchtwasser weiter stetig in meine Wöchnerinnen-Binden tropfte und von Wehen nichts zu sehen war, auch nicht bei der dritten Spritze um 17 Uhr. 

Irgendwann mal später ging es dann doch noch los. Beim Abendspaziergang mit dem Hund ließen sich die Wehen noch gut durchatmen, und ab etwa halb zwölf abends kamen sie dann tatsächlich alle fünf Minuten. Nach einer Stunde regelmäßiger (und intensiver werdender!) Wehen rief ich dann die Doula und meinen Mann, der natürlich wieder nicht zu Hause war und meinte, es sei dann vielleicht doch eine gute Idee, mal ins Krankenhaus zu gehen. Um halb zwei waren wir dort und um halb fünf war Blueberry auch schon da...dazwischen gab es noch eine kurze Wartezeit in der Gyn, in der meine Wehen dann so heftig wurden, daß ich ziemlich laut wurde, bis ich dann im Rollstuhl in die Natürliche-Geburt-Suite transportiert wurde, meine Doula eintraf (und alles viiiiel besser wurde), die komische Krankenschwester bzw.  Hebamme nicht die ganze Zeit rumhing (sie hatte das gleiche Tattoo wie die Doula, super strange) und ca. 5 Minuten vor der eigentlichen Geburt unserer Tochter auch Frau Doktor eintraf. Wir hatten also sowas wie eine Hausgeburt im Krankenhaus, grins. Und tatsächlich null medizinische Intervention, außer etwas Sauerstoff kurz vor dem Ende.

Während der drei Stunden war ich irgendwo anders, ich bin mir allerdings nicht so sicher, ob es "that wonderful place" aus der Rainbow Relaxation war.... (sorry, Insider für Hypnobirther!). Physisch war ich auf dem Bett in der Luxussuite, mit einem kurzen Trip aus Klo zwischendurch, und auf dem Ball. Ich kann es nicht besser beschreiben, aber es fühlte sich an, als ob ich von einer Strömung, Welle, Orkanböe mitgerissen wurde oder in einem Tunnel war - ich hatte glaube ich auch die meiste Zeit die Augen geschlossen. Mein Mann hielt mich im Arm, allerdings war mir die Doula viel mehr bewußt. Irgendwann mal konnte ich dann Blueberrys Köpfchen spüren. Irgendwann mal ging ihr Herzschlag runter, und ich bekam Sauerstoff. Kurz darauf glitt sie dann aus mir heraus, was das komischste Gefühl von allen war - wie ihre Füßchen in mir drin zappelten...und dann wurde sie auf meine Brust gelegt, mit einer Decke gegen den Wärmeverlust. 

Meine Tochter, auf die ich so lange gewartet hatte. Meine wunderschöne Tochter. Ich kann diesen magischen Moment nicht in Worte fassen. 

Rein technisch wurde währenddessen mein Dammriss genäht, nachdem der Pulsschlag geendet hatte, durfte mein Mann die Nabelschnur durchschneiden, Blueberry mußte zu ein paar Checkups ins Kinderzimmer, und irgendwann mal waren wir dann alleine. Zu dritt. Und alles war gut. 

Ich bin mir noch nicht sicher, wie oft und wie viel ich hier in der Zukunft posten werde. Vermutlich eher weniger. Danke fürs Lesen und für Eure Kommentare in den letzten Jahren und von Herzen alles Gute! 

Eure Maya

Donnerstag, 21. Januar 2016

Bluthoch(?)druck

Ich komme mir gerade so ein bißchen verarscht von meinem Körper vor. Gestern hatte ich einen Termin und mein Blutdruck war trotz viermal Nachmessen und zwanzig Minuten Babyherzschlagmessen-Zwangspause auf dem Halbliegestuhl nie unter 140 zu irgendwas. Dem Baby geht es gut, der Urin sieht auch normal aus, Kopfschmerzen habe ich keine (wie auch beim letzten Bluthochdruck-Schrecker vor ein paar Wochen). Frau Doktor hat mich dann trotzdem verständlicherweise zur Internistin weitergeschickt. Da war der Blutdruck dann nur noch bei 130, ich hab dann aber trotzdem ab heute morgen so ein furchtbares 24-Stunden-Meßgerät umgehängt bekommen. Und die Werte sind die ganze Zeit so um die 111 zu 65. Habe ich etwa undiagnostizierte Krankenhauspanik?

Mittwoch, 20. Januar 2016

Zwischen Raw Vegans und Frauen mit dem mentalen Entwicklungsstand von 15-jährigen: Die Freuden der Geburtsvorbereitungskurse

Nach dem letzten Jammerpost heute wieder zurück zum Thema, oder so...es geht mir wieder (etwas) besser, bzw. ich blende das Thema Beziehungsprobleme relativ erfolgreich aus. Kommen wir also zu den zwei verschiedenen Geburtsvorbereitungskursen, in denen ich mich  zur Zeit amüsiere!

Kurs Nummer Eins ist Hypnobirthing. Wer nachlesen will, was das ist, möge es bitte an anderer Stelle tun, ich schreibe hier nur über den Kurs, um ein bißchen Zeit und Energie zu sparen. Im Kurs sind fünf Paare und ich: ein französisches, ein spanisches, ein amerikanisches, ein schottisches, ein südafrikanisches und ich. Da mein Mann kein Englisch kann, bin ich alleine. Ich dachte eigentlich in meiner jugendlichen Naivität, in dem Kurs geht es um Hypnobirthing. Letzte Stunde ging es allerdings um Ernährung und dann um die "perfekte" erste Stunde nach der Geburt. Da ich (und vermutlich 99 weitere Prozent der Weltbevölkerung) keine perfekte erste Stunde nach der Geburt verbracht haben, erklärt das wahrscheinlich, warum wir immer noch in solch einer nicht-perfekten Welt voll Verbrechen, Gewalt und schlechter Musik leben....ähm egal, kommen wir zurück zum Thema. 

Das Thema Ernährung war am Anfang eigentlich nicht so schlecht. Meine persönliche Meinung dazu sieht nun so aus: wie wir alle wissen, gibt es ca. alle zwei Wochen neue Empfehlungen dazu, was mensch denn nun so essen sollte oder auch nicht. Ähnlich sieht es auch zum Thema Ernährung in der Schwangerschaft und Stillzeit aus. 

Meiner bescheidenen und zumindest grundlegend statistisch ausgebildeten Meinung nach liegt das daran, daß viele dieser Ernährungsstudien schlicht und einfach nicht gut gemacht sind. Ein sehr offensichtliches Problem liegt daran, daß man in diesen Studien Leute nach ihrer Ernährung befragt, und zwar sehr oft nicht einmal nach der vergangenen, sondern schlicht und einfach nach der derzeitigen Ernährung (z.B. "Wie oft essen Sie Milchprodukte?", und dann kann man was ankreuzen zwischen "mehrmals täglich" und "Nie, ich bin nämlich ein irrer Veganer". Denkt euch die zweite Hälfte der zweiten Antwort jetzt einfach wieder weg...). Daß die derzeitige Ernährung und der derzeitige Gesundheitszustand nicht zwingend viel miteinander zu tun haben, sollte eigentlich auf der Hand liegen: Herzprobleme, nur als Beispiel, entstehen meist nicht von heute auf morgen, sondern sind oft das Ergebnis jahre- oder jahrzehntelangen Verhaltens, wie z.B. ungesunder Ernährung!
Falls sie aber tatsächlich Leute nach ihrer vergangenen Ernährung befragen, ist das auch nicht viel besser - oder, Hand aufs Herz, könntet Ihr eine verläßliche Aussage darüber machen, wie oft ihr mit, sagen wir mal 15, Joghurt oder Gemüse pro Woche gegessen habt? Ich nämlich auch nicht. 

Ein etwas weniger offensichtliches Problem besteht darin, daß es nicht komplett zufällig ist, wie sich jemand ernährt. Bei Medikamententests wird aus gutem Grund meist wie folgt vorgegangen: man verwendet eine sogenannte Doppelblindstudie. Für solche Studien wird zunächst einmal zufällig entschieden, wer der Studienteilnehmer tatsächlich das Medikament erhält und wer das Placebo (eine Pille ohne Wirkstoffe). Das ist die erste Blindheit. Der untersuchende Arzt, der die Teilnehmer nach Abschluß der Studie untersucht, weiß nun aber auch nicht, wer das Medikament erhalten hat und wer das Placebo, und das ist die zweite Blindheit. Bei diesem Ansatz hängt es nicht von weiteren Eigenschaften der Teilnehmer ab, wer das Medikament bekommt und wer nicht - es ist also nicht so, daß z.B. die kränksten Patienten zuerst das möglicherweise lebensrettende Medikament bekommen und dann geschaut wird, ob es geholfen hat. 

Bei den meisten Ernährungsformen dagegen ist weder die erste noch die zweite Blindheit gegeben. Kein Studienleiter kann mal eben sagen, so, jetzt nehme ich mir mal ein Sample von 200 Schwangeren, und basierend darauf, ob ihr Geburtstag eine gerade oder eine ungerade Zahl ist (das wäre ein Beispiel für eine zufällige Entscheidung über Medikament oder Placebo), gebe ich ihnen eine vegane Ernährung oder nicht, und dann schaue ich mal, welche Kinder am Ende einen höheren IQ haben (nur ein Beispiel). Hinter einer bestimmten Ernährungsform steht die Entscheidung jedes Einzelnen, und diese ist eben nicht zufällig, sondern hängt von vielen, vielen Dingen ab. Bei den Veganern habe ich z.B. immer das Gefühl, dass das Ganze nur eine gesellschaftlich akzeptiertere Variante einer Eßstörung ist, aber egal...und genau davon kann es eben auch abhängen, wie gesund oder ungesund jemand ist. Verantwortlich für einen bestimmten Gesundheitszustand, wie z.B. Untergewicht, ist dann eben nicht die vegane Ernährung, sondern ursächlich die Tatsache, daß der Veganer eine Eßstörung hatte und aufgrund dieser zum Veganer wurde. Nur ein Beispiel, soweit ich weiß, gibt es zum Thema (noch???) keine Forschung, grins!

So, nach all diesem Vorspiel (hüstel) jetzt der Punkt: Trau keiner Ernährungsstudie, die du nicht selbst gefälscht hast! Eßt Gemüse, eßt Obst, genießt es, eßt saisonale und lokale Produkte und macht Euch auch nicht fertig, wenn Ihr alle drei Monate mal ein Abendessen bei Burger King einlegt. Alles in Moderation! 

Und dann mußte ich mir letzten Samstag irgendwelches Expatgesabbere zum Thema "clean eating" und Fleisch ist böse und schalala anhören, inklusive eben der Raw-Vegan-Frau aus Südafrika. Ich dachte ja immer, raw vegans seien so eine urban legend und die gibt es gar nicht in echt, aber offensichtlich doch. Man kann nur hoffen, daß sie nicht ihr Vitamin B12 vergißt und das Kind dann leider auch gehirngeschädigt wird! Der deutsche Ökonazi in mir dachte sich noch, mit einem nachhaltigen Lebensstil hat es auch nur wenig zu tun, wenn man sich von auf der Base gekauften importierten Datteln ernährt, die vermutlich irgendwo in Nordafrika produziert, dann in die USA geflogen und von dort aus dann weiter nach Ostasien transportiert wurden...aber hey, egal, "clean eating" ist schließlich wichtiger als ein cleaner Planet. Bah. Ich kauf mein Nicht-Bio-Gemüse lieber auf dem lokalen Markt ein und hoffe, daß dann auch Klein-Blueberry noch auf einem halbwegs gesunden Planeten leben kann! Den Gedanken habe ich allerdings bei mir behalten. Den Gesichtsausdrücken der Franzosen und Spanier nach hatten die allerdings ähnliche Gedanken wie ich :)

Der "einheimische" Geburtsvorbereitungskurs ist nun leider auch nicht besser. In der ersten Stunde sollten wir uns alle vorstellen und sagen, warum wir denn hier sind, worauf mein Mann in der ihm manchmal eigenen und sehr landesuntypischen brutalen Ehrlichkeit antwortete, "weil man muß, wenn man hier eine natürliche Geburt haben will". Gleich mal volle Punktzahl bei der Lehrerin! Als Highlight der ersten Sitzung bekamen wir dann auch ein Geburtsvideo gezeigt, gedreht (wenn man die Frisuren der Damen als Anhaltspunkt nimmt) zu den Zeiten, als Dallas und Denver auch im deutschen Fernsehen liefen und selbstverständlich nur mit Amerikanern drin. Und als das Baby rauskam, alle Weiber so "iiiiiih". Und ich so, Scheiße, euer Geburtstermin ist in weniger als vier Wochen - was habt ihr denn bitte bis jetzt gedacht, wie das Kind das Licht der Welt erblickt??!???!?? Ich mein, wenn man im Aufklärungsunterricht in der, ähm, gefühlt siebten Klasse so reagiert, okay, aber mit Anfang bis Ende Dreißig??!???! Wir haben damals übrigens kein Video gesehn, nur so als Anmerkung. Zur Ehrenrettung der Männer muß man sagen, daß die das Ganze eher neutral-interessiert betrachtet haben. Und nächsten Sonntag den letzten Kurs werden wir einfach schwänzen, da wir bis jetzt eh nichts Hilfreiches gelernt haben. 

Dafür haben wir jetzt aber das Natürliche-Geburt-Zimmer gesehen und es ist toll. Badewanne, Kerzen, Doppelbett - alles ist da. Jetzt muß sich Blueberry nur noch bis nach dem 10. März Zeit lassen, dann hat ihr Vater nämlich auch weniger zu tun und kann dann hoffentlich wenigstens die Zeit im Krankenhaus mit uns verbringen!

Freitag, 15. Januar 2016

How it's ending

Ich mußte gestern des Jobs wegen an meinen Arbeitsplatz, der eine anderthalbstündige Expreßbusfahrt plus ca. 30 Minuten Dorfbus von unserer Wohnung entfernt wird. Da abzusehen war, daß ich nicht vor 10 abends wieder zurück sein würde, habe ich ausnahmsweise meinen Mann gebeten, am frühen Abend mit dem Hund rauszugehen. Das mit dem frühen Abend wurde natürlich wie erwartet nichts, stattdessen machte er sich irgendwann mal gegen neun (....) auf den Weg zum Hund, der seit zehn Uhr morgens alleine zu Hause saß und selbstverständlich in der Zwischenzeit nicht draußen war. Dann hat er noch seinen Schlüssel im Büro vergessen und mußte nochmal zurück, selbstverständlich alles mit dem Taxi. Um kurz vor zehn war ich dann auch zu Hause und rief ihn an - ach ja, ich esse gerade zu Abend, dann können wir uns ja noch sehen. 

Ich komme nach Hause. Ich bin fertig, da ich seit zehn Stunden unterwegs bin, davon fast vier Stunden in Bus oder U-Bahn, und ständig unter Strom stand. Mein Mann sitzt am Tisch und frißt (sorry, aber es paßt kein anderes Wort) seine heißgeliebten Instantnudeln in sich rein. 
Während der nächsten zehn Minuten redet er nonstop vor sich hin, wie fertig er doch ist und wie schlecht es ihm doch geht und überhaupt und sowieso. Wie üblich, dreht sich das Gespräch ausschließlich um ihn. Dann wechselt er zur einheimischen Politik und sagt etwas, das ich nicht verstehe. Ich sage ihm, daß ich es nicht verstehe. Ich kann nicht mehr und fange an zu weinen.
"Hör doch auf zu weinen."
Ich sage nichts. Ich kann nicht mehr. 
"Jetzt hör schon auf zu weinen."
Es geht nicht.
"Jetzt kann ich wegen dir und deinem Geheule noch nicht mal in Ruhe zu Abend essen."
Steht auf, nimmt seine Instantnudeln, stellt sie ins Waschbecken und läßt Wasser in den Topf laufen.
"Ich geh jetzt."
Ich sage nichts. Mir laufen weiter die Tränen aus den Augen.
"Dann geh ich jetzt."
Ich sage immer noch nichts. Ich will auch nichts mehr sagen.
Ich heule schon wieder, während ich diesen Post geschrieben habe.

Donnerstag, 7. Januar 2016

Neues Krankenhaus, erster Besuch

So, nur ganz kurz: gestern habe ich die Untersuchungsergebnisse im Noch-Krankenhaus abgeholt, samt CD mit allen Ultraschallbildern drauf, und hatte den ersten Termin im neuen Krankenhaus. Das Personal ist nett und hilfsbereit, trotz meiner leichten Orientierungslosigkeit (sämtliche Abläufe sind natürlich anders als im alten Krankenhaus) und offensichtlich flexibel - eigentlich hätte ich schon wieder einen Ultraschall machen sollen, auf meinen Protest hin, daß ich ja erst am Montag einen gemacht hätte, sollte ich dann die CD mit den Bildern aus dem alten Krankenhaus zum Einlesen in ihre Röntgen- und sonstige bildgebende-Verfahren-Abteilung bringen, damit die Ärztin darauf zugreifen kann, und dann wars auch gut. Den nächsten Ultraschall gibt es dann in zwei Wochen beim nächsten Termin. 

Da sowohl Blueberry als auch ich offensichtlich kerngesund sind, haben wir auch das grüne Licht für die natürliche Geburt bekommen. Halleluja, jauchzet, frohlocket. Die Ärztin wirkt auf den ersten Blick nett, sie war auch die Empfehlung der Doula.

Der Januar wird voll mit Kursen sein: samstags viermal Hypnobirthing, sonntags dreimal Lamaze (in der Landessprache! und, festhalten, MIT meinem Mann!!!), zweimal pro Woche Yoga außer dieser Woche, weil ich da ja ständig im Krankenhaus war irgendwie (und ganz ehrlich, gestern einfach nur zu faul). Außerdem gibt es da auch noch ein paar Projekte, die ich eigentlich gerne zum Abschluß bringen würde, bevor meine Tage mit anderen Dingen ausgebucht sein werden...von den sechs auf meiner To-Do-Liste ist immerhin schon eines erledigt und das zweite wird am nächsten Donnerstag abgehakt. Gute Vorsätze schreiben ist doch irgendwie total out...

T-61 bis zum errechneten Geburtstermin und wie bereits erwähnt geht es mir körperlich gut. Was das psychische Wohlbefinden angeht, sieht es leider etwas anders aus. Falls ich die Zeit und Energie dafür finde, werde ich demnächst mal einen ausführlicheren Post darüber schreiben. Falls nicht, es ist natürlich, wie zu erwarten, mal wieder mein Mann, seufz.