Ich finde, "Stimmungsschwankungen" ist ein völlig unpassendes Wort für das, was in meinem Kopf vorgeht. Meine Stimmung schwankt, ja, aber sie schwankt nur, weil meine Hoffnungslage schwankt. Von Zeit zu Zeit habe ich dieses absolut sichere Gefühl, daß es mit der Schwangerschaft ganz schnell und problemlos klappen wird. Und dann gibt es diese Tage (oder vor allem Nächte), in denen ich mir komplett sicher bin, daß das Ganze sowieso nichts wird.
Ich bin von Natur aus leider kein positives Sonnenscheinchen, das sich immer total sicher ist, daß sowieso alles gut ausgehen wird, eher das Gegenteil. Ich mache mir viele, viele Sorgen und Gedanken, die sich im Nachhinein meist alle als völlig unberechtig herausstellen, die Betonung liegt hier auf "meist". Und die Hoffnungsschwankungen werden von so kleinen Dingen verursacht, daß es schon fast lächerlich ist. Gerade habe ich zum Beispiel zwei kurze Artikel gelesen, die die gute Eignung der Aromatase-Inhibitoren zur Behandlung von Ovulationsstörungen betonen, und schon bin ich gleich wieder viel positiver. Als sich letzten Freitag die olle Tante Rosa ankündigte, war ich (mal wieder) am Boden zerstört.
Zum Glück dauern die depressiven Verstimmungen meist nicht so richtig lange an, sie kommen dafür allerdings recht häufig. Als Therapie werd ich nachher erstmal ins apartmentkomplexeigene Gym verschwinden. Schade, daß es keine Kickbox-Klassen gibt - nichts boxt Verstimmungen besser weg als 90 Minuten Tae Bo. Nur würde ich zur Zeit maximal 20 Minuten durchhalten, ich bin sowas von außer Form, daß es echt schon fast peinlich ist. Hoffen wir mal, daß ich den Laden für mich alleine habe und dann laut schlechte Musik laufen lassen kann, um die Stimmung noch etwas weiter aufzuhellen und mich von der Tatsache abzuhalten, daß mein Mann ab sofort dreimal pro Woche erst nach zehn nach Hause kommen wird.
Und hier noch der positive Gedanke des Tages: Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren!
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