Donnerstag, 25. Dezember 2014

Weihnachten

Vor längerer Zeit mal habe ich hier über meine Kindheit geschrieben. Wenig überraschend war Weihnachten auch nicht gerade strahlende Kinderaugen aus der Schokoladenwerbung bei uns zu Hause. Ganz ehrlich - ich kenne auch niemanden, bei dem das so wäre, aber hey, egal. 

Auf Facebook posten die größten Kiffer aus dem Gymnasium Fotos von ihren Schratzen im Tier-Schlafanzug, und in meinem Kopf läuft die ganze Zeit "Was hat dich bloß so ruiniert" von den Sternen in einer leicht verkehrten Version - meine Fresse, seid ihr alle spießig geworden. Wobei, vielleicht bin ich auch total unfair und statt Kokosmakronen liegen Spacecakes im Gabenteller, wer weiß. 

Manchmal ist es ganz gut, am anderen Ende der Welt zu leben und diese ganze Weihnachtsscheiße nicht so aus nächster Nähe mitzubekommen. Das alternative Weihnachtsfest bestand aus einheimischem Essen an Heiligabend zuhause in Gesellschaft des Hundes, Chinesisch vom Lieferservice im Blumenladen meiner Schwägerin mit der Schwiegerfamilie am 25. und einem romantischen Bustrip zu Costco am gleichen Abend. War auch recht so. Und herzliches Beileid an alle, die in Deutschland sitzen und sich mit allen Freunden mit ihren Kindern treffen und sich das ganze hirnamputierte Elterngeschwätz über Fynn-Emmanuels Montessorikita im Vergleich zur Normalkita anhören müssen. 

Vermutlich wird das der letzte Post dieses Jahr, daher schon im Voraus einen guten Rutsch und nur das Beste (was das für Euch ist, müßt Ihr selber wissen!) für 2015. 

Eure Maya

Sonntag, 23. November 2014

Kinderfrei statt kinderlos

Briefe von Ex (?)-Freunden. Wie aufregend - dann doch lieber lebenslang kinderfrei!

Wir waren dieses Jahr ziemlich viel unterwegs, im Februar in Fuerteventura,
im Juni mit Freunden in Südtirol und im August noch mit den gleichen
Freunden am Idrosee (beim Gardasee) und am Lago Maggiore. Davor waren
wir noch auf einer Hochzeit in München (...)

Die Freunde, mit denen wir unterwegs waren, sind echt nett, wir kennen
uns über die Kinder, sie haben auch eine Tochter in Fynn-Emmanuels Alter. Beide
sind Lehrer, haben auch hier studiert und sie war vorher Journalistin -
und das ganze passt irgendwie echt gut. Wir haben inzwischen
festgestellt, dass wir über die Kinder zwar viele Leute kennengelernt
haben aber bei vielen ist die Schnittmenge eben genau das - die Kinder.
Und da wir die lieben Kleinen zwar gern haben, uns aber ab und zu auch
mal gerne über etwas anderes als Kita, Trotzphase, Trockenwerden und
Magen-Darm-Infekte in ihren gruseligen Details unterhalten, wird es
manchmal doch schwierig, wenn man sich sonst nicht viel zu sagen hat.
Mit X und Y ist das anders, mit den beiden kann man richtig
schön diskutieren, grillen, Fußball gucken (als wir in Südtirol waren,
lief die Vorrunde der WM), Bier trinken, campen, ... und die Kinder
verstehen sich auch noch gut (...)

Mal ganz im Ernst: Lieber jeden Monat auf Geschäftsreise nach Südostasien statt an den Gardasee. Und wow, sie trinken sogar Bier, und das als Eltern. Was das wohl für Fynn-Emmanuels geistige und emotionale Entwicklung bedeutet, wollen wir uns lieber nicht detailliert ausmalen!

Mittwoch, 29. Oktober 2014

Lernen, sich selbst Gutes zu tun

Ich habe beschlossen, das soll der erste Schritt sein. 

Vor zwei Wochen war ich im Spa, hab mich massieren lassen, eine Gesichtsbehandlung und eine Pediküre machen lassen. Mir fällt es nicht leicht, für Dinge, die nicht unbedingt überlebensnotwendig sind, Geld auszugeben. Aber - es tat gut, und das war ja Sinn der Sache. Am Freitag ist der nächste Termin. Kleine Schritte.

Montag, 13. Oktober 2014

Alles kompliziert

Ich schreibe hier nichts zur Zeit, weil sich eigentlich nichts zum Thema tut. Ich denk nur sehr wenig ueber den Kinderwunsch nach, auch deswegen, weil er bei mir zur Zeit nicht mehr vorhanden ist. (Vielleicht aendert sich das wieder, wer weiss.) ZweiLinien hat neulich mal darueber geschrieben, wie sich ihre Gefuehle beim Anblick einer schwangeren Frau veraendert haben. Meine haben sich auch veraendert - ich fuehle nur noch Mitleid darueber, dass das Leben derjenigen bald komplett versaut sein wird mit Windelwechseln, Kacke abwischen und Fuettern alle zwei Stunden. Ich will das fuer mich nicht mehr. 

Ich habe viel darueber nachgedacht, woher dieser Wandel wohl kommt. Auch ueber die Beziehung (oder eher das Nichtvorhandensein derjenigen) zu meiner eigenen Mutter. Die hervorstechendste Kindheitserinnerung an meine Mutter ist, wie sie mich mit einem Kochloeffel pruegelt. Auf den Kopf und die Schultern, waehrend ich versuche, mich mit meinen Armen irgendwie zu schuetzen, nachdem sie mich durch die halbe Wohnung gejagt hat. Nicht nur einmal - das gab es ziemlich haeufig. Die zweithervorstechendste Erinnerung ist, auf sie zu warten. Egal ob nach Musikstunden, nach dem Sport, morgens, mittags, abends, im Sommer oder bei minus zwanzig Grad geduscht im Freien - meine Mutter war nie schon da, um mich abzuholen. Wenn ich Glueck hatte, waren es nur zwanzig Minuten, wenn ich Pech hatte, konnten es auch mal anderthalb Stunden werden, bis sie dann aufkreuzte. Woran ich mich nicht erinnern kann, ist ein Lob oder auch mal eine Umarmung. Zum Glueck gab's das immerhin bei meinem Vater und bei meinen Grosseltern. Aber ich frage mich schon, was mit mir los war - bei meinen Geschwistern hat sie sowas nicht durchgezogen. 

Wenn ich jetzt so darueber nachdenke, hatte ich in meinen ganzen langen Singlejahren nie das Beduerfnis nach einem Kind. Ich war einsam, ja, ich habe mir jemanden gewuenscht, der mich in den Arm nimmt, bei dem ich mich auch mal ausheulen kann, mit dem ich das Leben geniessen kann, mit dem ich alles teilen kann - aber ein Kind war in diesen Tagtraueumen irgendwie nie dabei. Dann habe ich meinen Mann getroffen, wir haben geheiratet, und wenn man heiratet, dann gehoeren wohl auch Kinder zum Gesamtpaket dazu...als das Kind dann ausblieb und der ganze Unfruchtbarkeitsterror losging, fing ich wieder an, nachzudenken. Und auch wenn ich es versuche: Ich kann mir mich selbst nicht schwanger oder als Mutter eines Kindes vorstellen. So sehr ich es auch versucht habe, es geht einfach nicht.

Dazu kommt noch, dass unsere Beziehung derzeit so richtig, richtig mies ist. Wir streiten uns staendig. Manchmal aus Gruenden, die eigentlich keine sind, manchmal auch ueber Grundsaetzliches, aber zur Zeit gibt es keine Woche ohne Krach. Ich habe die Schnauze gestrichen voll davon, um alles bitten und betteln zu muessen, egal ob's jetzt der Abwasch ist oder ein Spaziergang mit dem Hund. Mein Mann hat wenig Verantwortungsgefuehl und ist nicht in der Lage, sich an Abmachungen zu halten (ich die Kueche, er den Abwasch ist z.B. eine dieser Abmachungen). Nach drei Tagen ohne Abwasch ekelt mich das Spuelbecken dann meist derartig an, dass ich es einfach selbst mache. Sex gibt's derzeit mit etwas Glueck noch am Wochenende, weil er sonst ja zu muede und erschoepft und ueberhaupt ist, und natuerlich nur dann, wenn er will. Der Kracher kam dann letzte Woche: ich ging an den Computer, nachdem er dringend aus dem Haus musste, und da lief dann ein schoener Porno, der sich offensichtlich nach dem Download automatisch geoeffnet hatte. Es ist schwierig, meine Gefuehle zu beschreiben - Schock, Unglaeubigkeit, Wut, Schmerz. Er meinte, Pornos zu gucken, sei weniger anstrengend, als tatsaechlich selbst Sex zu haben. Und geschaut hat er scheinbar die ganze Zeit, seit wir verheiratet sind. Scheinbar ist das ja nicht so aussergewoehnlich - aber sorry, ich bin wohl leider nicht open-minded genug, um das cool zu finden. Am schlimmsten finde ich wohl, dass er mir alles verschwiegen hat. 
Und sein Kinderwunsch ist wohl groesser denn je - wahrscheinlich bin ich jetzt langweilig geworden und wenn man ein Kind hat, hat man doch immer was, worueber man sich unterhalten kann ("Fynn-Emmanuel hat heute zum ersten Mal in sein Toepfchen gekackt!"). Wahrscheinlich ist das fuer viele LeserInnen hier auch kein Argument, aber: Wenn wir denn nun ein Kind haetten, wuerde auch die ganze Arbeit an mir alleine haengen bleiben, und darauf hab ich echt keinen Bock. Er behauptet zwar, nee, das sei ja was ganz Anderes als jetzt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich jemand urploetzlich ueber Nacht aendert, dem es schon zu anstrengend ist, zehn Minuten mit dem Hund rauszugehen, weil ich Migraene habe und mich einfach nur ins Bett legen will. Oder in drei gemeinsamen Ehejahren noch nie auf die Idee gekommen ist, einfach mal selbsttaetig Abendessen zu kochen, wenn ich spaet nach Hause komme und einfach nur fertig mit der Welt bin. Oder einfach mal den Abwasch zu machen, auch wenn ich es nicht schon fuenfmal gesagt habe.

Ich wuerde gerne zur Eheberatung gehen, weil ich mit meinem Latein am Ende bin und nicht weiss, was ich noch tun soll. Er weigert sich, wahrscheinlich weil er auch selbst ganz genau weiss, dass ihm wohl jeder Berater mal ordentlich den Marsch blasen wuerde. Und ja, ich bin wirklich auch nicht fehlerfrei, aber ich musste mich jetzt erstmal ueber ihn auskotzen. Vielleicht habt Ihr ja mehr Verstaendnis dafuer, dass ich in dieser Situation eher nicht so den unglaublichen Drang nach einem Kind verspuere.

Sonntag, 31. August 2014

Aus der Pause, aus der Leere, aus dem Nichts

Es gibt eigentlich nichts zu berichten, weil sich fast nichts tut - zumindest nicht an der Babyfront. Hier das Wenige, was es doch gäbe:

Irgendwann Ende Juni waren wir mal wieder in der Klinik in der großen Stadt, allerdings bei einem neuen Arzt, der sich auf In-vitro-maturation spezialisiert hat. Scheinbar funktioniert das besonders bei PCOS-Patientinnen ziemlich gut: statt der Spritzerei und dann ja doch nicht so besonders doller Ausbeute an Eizellen werden einfach unreife Eizellen entnommen, in vitro gereift, befruchtet und transferiert. Die Vorteile liegen auf der Hand: keine Spritzerei, daher weniger Streß und geringere Kosten und die Erfolgsquoten sind zumindest bei ihm genau gleich. Klingt doch nach einer guten Alternative.

Das Abspeckprojekt läuft auch nicht so ganz unerfolgreich, mittlerweile sind es 13 Kilo weniger, 10 weitere sollen noch weg. Frustrierend ist das Ganze vor allem deshalb, weil mein Mann jetzt wieder arbeitet und ganz von selber abnimmt aufgrund dieses großen Stresses, auch ganz ohne Sport, gesunde Ernährung und so weiter. Ich kann mich damit trösten, daß ich ihn bei der nächsten Hungersnot bestimmt um Wochen überleben würde, nur leider sind die Hungersnöte in unserem persönlichen Leben jetzt nicht ganz so häufig, so daß der Trostfaktor eher gering ist. Drecks-PCOS, echt wahr!

Um noch weiter an der körperlichen Front zu bleiben - letzte Woche war ich mal wieder bei meiner netten Ärztin in der Klinik, die leider nur Inseminationen macht und keine IVFs, um mich wenigstens so gut wie möglich "einzustellen" vor dem nächsten Versuch, der da irgendwo am Horizont dräut (ich kann mich vor Vorfreude kaum am Riemen reißen!!!). Anyhow, es gab ein Blutbild und einen Abstrich und morgen den nächsten Termin, falls sich was Interessantes ergeben hat, werde ich es Euch wissen lassen.  
Außerdem habe ich eine Mitleidende in Sachen PCOS kennengelernt, was ziemlich gut ist. Unter anderem wird sie mich mit einer Ärztin für einheimische Medizin in Verbindung setzen, die ihr dank Kräutertees zu 10 Kilo weniger und einem wiederhergestellten Zyklus verholfen hat. Bei mir hat sich von den Versprechungen à la "Schon 5-10 Prozent weniger Körpergewicht können zu einer Wiederaufnahme der Ovulation führen!" leider nichts bewahrheitet, aber seien wir mal ehrlich, das hatten wir auch nicht wirklich erwartet, oder! Da das Kräuterteekochen auch relativ wenig "invasiv" ist (Tee kochen, trinken, fertig), dachte ich mir, das probieren wir doch mal aus...und falls es nicht klappt, ist auch nicht viel verloren!

Psychisch geht es mir weiterhin nicht gut, und ich habe während der Semesterferien teilweise ganze Tage im Bett verbracht. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das Ganze überhaupt noch will, und ich bin mir nicht sicher, ob ein Kind diesen ganzen Aufwand und Streß wert ist. Die Powereltern im Bekanntenkreis würden mir wahrscheinlich was anderes erzählen, aber mal ganz im Ernst - auch ein Leben ohne Kind hat seine positiven Seiten, was mir dank unserer Kinderwunschprobleme zum Glück sehr bewußt geworden ist. (Und sei es nur die Tatsache, daß man weiterhin in der Lage ist, sich auch noch über Themen außerhalb der zweifelsohne faszinierenden Verdauung von Finn-Emmanuel zu unterhalten!) Eine weitere ist die Tatsache, daß ich morgen erstmal vier Tage auf Geschäftsreise und im November ein paar Tage nach Bangkok gehen kann, ohne mir Sorgen über Kinderbetreuung und diesen ganzen Murks machen zu müssen. Womit wir auch schon beim letzten Thema wären: der nächste Versuch soll dann im November stattfinden, wenn das Körpergewicht sich hoffentlich den 80 Kilogramm weitestgehend angenähert hat. Keine Ahnung, worüber ich bis dann auf diesem Blog so schreiben werde...

Montag, 9. Juni 2014

Und sonst

Es gibt ja so Dinge, bei denen können normale Menschen ohne PCOS nur schwer nachvollziehen, warum man überhaupt darüber schreiben wollen könnte, aber: ich hab vor zwei Wochen meine Tage bekommen. Einfach so. Lustig, daß man sich darüber auch freuen kann, oder? Und da ich noch genau 5 Femara-Tabletten zuhause hatte, hab ich die jetzt mal genommen. Kann ja im Gegensatz zu Clomifen kaum schaden, ne.
Schaun wir mal, ob Schatzis Spermien, die genauso lethargisch sind wie ihr Besitzer, sich diesmal etwas mehr ins Zeug gelegt haben und falls es denn ein Ei gegeben haben sollte, dieses auch aus dem unblockierten Eileiter gesprungen ist und und und und und....

Und sonst haben wir beschlossen, uns mal wieder in eine neue Klinik aufzumachen. Sowie diesmal vorher ausgiebiges Klinikshopping zu betreiben und sich zumindest drei oder vier unterschiedliche Läden anzuschauen. Irgendwie ist es jetzt dann mal genug mit schlechten Ärzten und schlechten Kliniken, haben wir uns so gedacht.

Und sonst streiten wir uns gerade ungefähr täglich, weil wir in zwei Wochen umziehen und gerade feststellen, daß unsere Herangehensweise an die Dinge doch ziemlich entgegengesetzt ist.

Und sonst stelle ich fest, daß ich mir gerade ziemlich viele Sorgen darüber mache, ob ich eine gute Mutter werde. Vermutlich hauptsächlich deshalb, weil ich so viel Zeit habe, um darüber nachzudenken. Bei anderen Leuten läuft das ja offensichtlich so, daß sie dreimal irgendwie so um den Eisprung (gröööööl!!!) rum poppen und dann schwanger sind bzw. nach "fruchtbaren Tagen" (gröööööl!!!) verhüten und dann zum dritten Mal schwanger sind, obwohl sie ja gaaaar kein Kind mehr wollten, die Armen!!!
Da bleibt dann wohl offensichtlich nicht mehr zu viel Zeit zum Sorgen machen. Ich hatte jetzt dann fast zwei Jahre und kann für mich persönlich nur feststellen, daß das nicht so toll ist, und frage mich schon recht ernsthaft, was das Schicksal mir damit wohl sagen will - einfach gleich bleiben lassen?

Und sonst stelle ich gerade außerdem fest, daß ich mich nicht freuen kann, wenn andere Frauen mit offensichtlich ausschließlich unfruchtbaren Tagen auf einmal schwanger sind oder Kinder bekommen. Im Gegenteil. Ich bin dann nur neidisch. Ich bin aber immerhin ehrlich und tu nicht so, als ob ich mich ja totaaaaaaal mitfreuen würde. Sorry, falls ich damit jetzt irgendwelche Gefühle verletzt haben sollte.

Und sonst gewittert es draußen - ob das wohl auch zu meiner explosiv schlechten Laune heute beitragen sollte???

Donnerstag, 8. Mai 2014

Nicht zum Thema, oder doch?

Gestern hab ich in den Nachrichten gelesen, dass ein bekannter Schweizer Tennisspieler zum zweiten Mal Vater geworden ist, und daß es zum zweiten Mal Zwillinge waren. Und dann noch irgendwelches Gefasel von wegen, was das doch für ein Wunder sei. 

Tja, als leidende Kinderwunschgeplagte fragt man sich da doch ganz unschuldig, ob Wunder oder Kinderwunschwunder mit jeweils Doppeltransfer, oder???

Mittwoch, 30. April 2014

Aus der Pause

Fast ein Monat ist seit dem negativen Test nun vergangen - bei mir gibt es nicht sooo viel Neues zu berichten. Ich bin immer noch bzw. schon wieder krank, jetzt hat mich zum Heuschnupfen, der sich ja dank Antihistaminen gut im Griff halten läßt, ein mysteriöser Dauerhusten erwischt. Nach dem zweiten Besuch beim Hausarzt meinte dieser, er könne mir auch nicht weiterhelfen und ich solle doch mal zum Allergologen gehen. Urghs. Eigentlich wollte ich ja einen Pricktest vermeiden, weil ich mir immer denke, es hilft mir doch eh nicht weiter, wenn ich jetzt weiß, ob ich gegen Birken oder Haselnüsse allergisch bin - ich kann ja wohl kaum alle entsprechenden Bäume in meiner Umgebung fällen...Naja, egal. Wir werden sehen. 
Das Gewichstreduktionsprojekt ist nicht so ganz unerfolgreich, seit Beginn irgendwann mal in grauer Vorzeit sind es sieben Kilo weniger geworden, dank Husten ist Sport derzeit leider nicht möglich, aber ich hoffe mal, daß es bis zum nächsten Versuch im Juli noch ein paar weniger werden. Sollte zu schaffen sein!  
Die Psyche, ja. Zur Zeit macht mir hauptsächlich der "warum-gerade-ich"-Gedanke zu schaffen. Warum habe gerade ich dieses verdammte PCOS, Haarausfall auf dem Kopf, dafür Monsterbehaarung in der Bikinizone, Gewichtszunahme schon beim geringsten zu-viel-Essen, und natürlich, last but not least, entweder Killer-Tante Rosa, wenn sie dann mal kommt, oder monatelang gar nichts, und die ganzen damit verbundenen Ovulations- bzw. Fruchtbarkeitsprobleme? Es ist so unfair!!!!!!!!
Und, zu guter Letzt: Danke für Eure Kommentare zu den letzten Posts. Auch wenn ich es nicht geschafft habe, darauf zu antworten - danke.

Montag, 7. April 2014

Die Tage danach

Vier Tage sind vergangen, seit der tolle tolle Anruf kam, was hat sich seither getan? Das Wochenende war ziemlich fürchterlich, auch für meinen Mann, der aus irgendwelchen Gründen der Überzeugung war, daß es diesmal wirklich geklappt hatte. Keine Ahnung warum!
 
Mir geht es seit Sonntag psychisch ganz gut, physisch habe ich mir gleichzeitig eine Mandel- und eine Blasenentzündung eingefangen (nicht fragen, wie man das schafft, ich gurgle auch nicht mit Eigenurin oder so) und war gestern abend das erste Mal seit langem mal wieder bei einem Nicht-Gynäkologen in der Praxis. Das muß man sich ja fast schon rot im Kalender anstreichen, oder? Die Blasenentzündungspenicilline schlagen zum Glück immer gut an und heute morgen geht es mir schon wesentlich besser, aber das Ganze zeigt glaube ich, wie anstrengend die Behandlung für mich war, auch wenn oberflächlich betrachtet alles total problemlos gelaufen ist.
 
Ich bin auch einfach nur froh, daß ich jetzt bis Juli meine Ruhe habe - zwar könnte ich schon im Juni weitermachen, aber da ist das Semester noch nicht zu Ende, und ich will das nächste Mal die Doppelbelastung Vorlesungen plus mehrmals wöchentliche Trips in die große Stadt vermeiden, was sich dank Semesterferien im Juli und August ja ganz gut einrichten läßt. Außerdem ziehen wir Ende Juni auch noch um (eben wieder in die große Stadt), was den Streß weiter reduzieren wird. Ich bin überrascht davon, wie komplett mich meine Eile verlassen hat - zu Beginn des Jahres konnte es mir gar nicht schnell genug gehen, und mittlerweile ist es mir eigentlich ziemlich egal, wie und wann es weitergeht. (Losgelassen?) Irgendwie hat sich in mir mittlerweile auch die Überzeugung eingenistet, daß es sowieso nichts werden wird, und ich die restlichen drei Versuche nur noch absolvieren werde, damit ich zu mir selbst und allen anderen sagen kann, daß ich ja nichts unversucht gelassen habe. Vor allem auch zu meinem Mann, der sich ja z.B. eine Adoption gar nicht vorstellen kann, ich mir dagegen sehr gut - da sehe ich ja noch einiges Konfliktpotential am Horizont heraufdräuen, aber nun gut, first things first!
 
Bis Anfang Juli werde ich mich jetzt darauf konzentrieren, den Kummerspeck der letzten anderthalb Jahre wieder loszuwerden, vier Kilo sind schon weg, ca. 15 liegen noch vor mir. Irgendwann Anfang Juni muß ich dann wohl noch einmal in der Klinik vorbei, da das mit der Periode bei mir ja bekanntermaßen von selbst nicht ganz so dolle klappt. Ach ja, und wir haben auch noch beschlossen, die behandelnde Ärztin zu wechseln - vor dem Bluttest waren wir bei einer anderen, die uns beiden doch wesentlich sympathischer war. Mal schauen, wie fleißig ich hier in den nächsten Monaten wohl so bloggen werde - kann auch sein, ich melde mich erst im Juni wieder.

Samstag, 5. April 2014

Negativ

HCG bei 0.5, viel negativer geht's wohl nicht mehr. Einen tollen Anruf dazu gab's noch für umsonst dazu, inklusive einem "kommen Sie dann im Juni am 2. oder 3. Tag der Periode wieder". Welche Periode, dachte ich mir dazu nur so.
Ja, und wie zu erwarten geht's mir mies, auch wenn ich nicht wirklich mit einem anderen Ergebnis gerechnet hatte. Bleiben noch drei Versuche. Was soll ich dazu auch sagen. Bye, bye Kinderwunsch auf Raten trifft meine  Gemütslage zur Zeit ganz gut.

Montag, 31. März 2014

1. April

...aber ich verspreche, dieser Post wird keinen Aprilscherz enthalten (Kandidat Nummer Eins wäre ja, ich habe einen Schwangerschaftstest gemacht und der war positiv, ha, ha, ha)!
 
Abgesehen vom ersten April befinden wir uns an Tag Acht nach dem Transfer und ich habe keinerlei Gefühle, Ahnungen, Visionen oder sonstiges irgendwelcher Arten. Gestern abend im Bett nach der letzten Endometrin des Tages, die übrigens wie erwartet zum Ausfluß des Megagrauens führt, hatte ich ein relativ kurzes komisches Stechen im Unterleib. Ansonsten habe ich manchmal Rückenschmerzen (kriege ich meistens, bevor Tante Rosa kommt) und manchmal auch nicht. Die Brüste sind etwas größer als sonst, findet zumindest mein Mann, und der sollte ja Experte auf dem Gebiet sein, räusper. Mein Hauptgedanke ist allerdings, daß alles zu reibungslos und einfach lief und einfach nicht geklappt haben kann - ich hatte ja schon mehrfach angemerkt, daß ich die Großmeisterin des positiven Denkens bin, ne.
Warteschleifenkoller hab ich keinen, was allerdings auch daran liegen könnte, daß ich einfach zu viel anderes um die Ohren habe im Moment. Mir graut es allerdings schon vor dem Bluttest am Freitag - wenn man vor 12 Uhr das Blut abgezapft bekommt, erhält man das Ergebnis um 16 Uhr per Telefon, und ich glaube, diese vier Stunden werden ziemlich schlimm werden.
 
Ach ja, und ich hatte in einem früheren Blogpost mal erwähnt, daß wir maximal vier Versuche gezahlt bekommen, was nicht ganz korrekt war - wir bekommen einen Zuschuß für vier Versuche, und dieser Zuschuß hat beim letzten Versuch knapp 40% der Kosten gedeckt. Da muß ich dieses Jahr wohl noch ein paar mehr Zusatzvorlesungen unterrichten...
 

Montag, 24. März 2014

Transfer oder The Lucky Three

Von den Lucky Seven haben sich alle seven befruchten lassen und sind gewachsen, allerdings war die Qualität bei den meisten wohl nicht so richtig dolle, weswegen jetzt drei statt zwei Zellhaufen (wie eigentlich geplant) transferiert wurden. Scheinbar waren die Eizellen wohl doch nicht so hundertprozentig reif - vielleicht eine Folge der Turbostimulation?
Das Bild der Drei hab ich dann so kurz vor dem Transfer gesehen, als ich mit Beruhigungstablette und Spekulum versehen auf dem Tisch lag und mir nur so dachte, okay, wenn da jetzt was klappt, ist das also das erste Mal, daß ich mein(e) Kind(er) zu Gesicht bekommen habe. Und das in so einer schönen Lage, eigentlich noch schöner als meine heißgeliebten transvaginalen Ultraschalle. Komischer Gedanke :)
 
Da ich ja nun keine Embryologin bin, sind mir auch die Qualitätskriterien für Zellhaufen nicht so geläufig gewesen. Scheinbar sind die Lucky Three wohl Stufe 2-3 auf einer Skala von 1-5 (1 der Streber, 5 durchgefallen, genau wie an der Uni). Man kann ja aber auch mit einer permanenten 2-3 ganz gut durch seine schulische und sonstige Karriere kommen, dachte ich mir dazu nur!
In der Umkleide vor dem OP hab ich mal wieder mein Lieblingsspiel Zahlenmagie gespielt: bei der Punktion hatte ich Schranknummer 11, was ich total gut fand, weil das meine alte Rückennummer war. Beim Transfer war es dann Schranknummer 30, was man in 3 Zellhaufen, 0 Erfolg übersetzen könnte, vielleicht aber ja auch in 3 Zellhaufen, 0 Probleme. Für normale Menschen macht das wahrscheinlich keinen Sinn, aber egal...wir haben ja alle unsere ganz eigenen Wege, mit Zukunftsängsten und Unsicherheit umzugehen!
 
Ansonsten habe ich gestern hauptsächlich in Gesellschaft meines Mannes zu Hause im Bett und auf dem Sofa verbracht, er war so erschöpft, daß er den Großteil des Nachmittags erstmal verschlafen mußte, was ihn dann aber auch nicht davon abgehalten hat, um halb elf mit mir wieder zu schlafen und dann heute morgen immer noch komplett fertig zu sein. Manchmal bin ich ja schon ziemlich neidisch auf seinen tiefen gesunden Schlaf! Aber es zeigt eben auch, wie sehr ihn das Ganze mitnimmt, glaube ich (wenn mein Mann gestreßt is, schläft er, wenn ich gestreßt bin, esse ich - ich glaube, seine ist die gesündere Herangehensweise!). Der Bauch tat gestern doch mehr als erwartet weh und auch heute zwickt es doch nocht ziemlich. Zum Glück war heute nur eine Vorlesungsstunde am Morgen angesagt, jetzt ist gerade Sprechstunde, aber da kommt sowieso nie jemand, weswegen ich auch in aller Ruhe hier vor mich hinbloggen kann. Und jetzt heißt es dann wohl warten bis zum 5. April - dann ist der Bluttest angesagt.

Donnerstag, 20. März 2014

Eiersuchen vor Ostern oder: The Lucky Seven

Blumen von der Schwägerin,
leider haben sie den Transport
nach Hause nicht so gut überstanden!
So, gestern war die Punktion. Es ist alles gut gelaufen, wir haben 7 verwertbare Eierchen bekommen (was für eine schöne Zahl), die jetzt bis Montag "bebrütet" werden, wenn dann zwei davon als Zellhaufen wieder zurück in meinen Bauch dürfen. Und, ach ja, ich hatte schon erwähnt, wie seltsam sich das für uns anfühlt, daß der erste Teil der Kinderproduktion in die Klinik outgesourct wird...andererseits, wenn es eben ohne Outsourcing gar nicht funktioniert, dann kann man wohl nichts machen, ne. Der Bauch ziept noch ein bißchen, aber ich denke mal, das sollte sich heute im Laufe des Tages wohl legen. Gestern im Bus nach Hause habe ich die anderthalb Stunden beinahe durchgehend geschlafen, was eigentlich so gut wie gar nie vorkommt, und den Rest des Tages dann eigentlich auch nur im Bett oder auf dem Sofa verbracht. Für die Ernährung war dank Schwägerin zum Mittagessen und Bestellservice zum Abendessen auch bestens gesorgt, so daß wir nicht mal was kochen mußten. Heute bin ich jetzt den halben Tag bei der Arbeit und werde mich dann sehr früh ins Wochenende aufmachen.
 
An Drogen gibt es seit gestern einen täglichen Shot Solumedrol (bis Sonntag), zweimal täglich Penicillin (bis Montag) und ab heute dreimal täglich Endometrin als Vaginaltabletten (die wahrscheinlich schönste Darreichungsform für alle Medikamente, da sind wir uns doch alle einig, oder!). Endometrin samt Applikator ist an allen strategischen Schlüsselstellen (heimisches Ehebett sowie Schreibtisch) plaziert, und ich freue mich doch mal wieder sehr darüber, den Luxus eines Einzelbüros zu genießen, mir das Zeug nicht auf der Toilette einbauen zu müssen und dann am besten danach noch den Applikator am Waschbecken dort auszuspülen...ähm, ja, mal wieder too much information!
 
Bis jetzt fühlt sich das alles sehr gut an, und ich kann sehr gut nachvollziehen, was mir einer meiner Studis letzte Woche so erzählt hat: "Zur Zeit fühlt sich alles viel zu problemlos und perfekt an - ich warte nur darauf, bis der nächste Tiefschlag kommt." Offensichtlich ist der Gute auch so ein kleines Negativilein wie ich normalerweise - aber jetzt warten wir erst mal den Transfer am Montag ab sowie die zwei Wochen danach, dann sehen wir weiter.

Dienstag, 18. März 2014

Bigger, Better, Faster, More

Wir befinden uns an Stimutag 7 und, festhalten: uebermorgen ist die Punktion. Der Unterbauch hat sich die letzten Tage schon ziemlich aktiv angefuehlt, also ein deutliches Stechen und Druecken, aber mit so einem Tempo haette ich dann doch nicht gerechnet. Die groessten Follikel sind schon bei ueber zwei Zentimetern, und das nach gerade mal sechs Tagen Gonal. Krasses Zeug! In der Klinik gab's den letzten Shot Cetrotide, heute abend setze ich mir puenktlich (das wurde mir gleich dreimal eingeschaerft) um 11 die Ovidrel und morgen gibt es dann einen komplett spritzenfreien Tag - damit's mir nicht zu wohl dabei wird, gibt es dafuer Antibiotika in Tablettenform zur Infektionsverhuetung ab morgen! Ach ja, haetten sich die daemlichen Eierchen nicht noch einen Tag laenger Zeit lassen koennen - Donnerstag ist der zweite Grossvorlesungstag mit vier Stunden Unterricht, die ich irgendwann mal nachholen muss, und bei meinem tollen Timing findet der Transfer dann bestimmt am Montag statt, der mit sechs Stunden Unterricht noch schlimmer ist. Langsam wachsen bitte, liebe Zellhaufen, dann ist die Mama naemlich etwas weniger im Stress :)

Ich bin irgendwie immer noch komplett geflasht von dem Tempo, mit dem alles so vor sich geht und gleichzeitig fuehlt sich das Ganze so absolut...kuenstlich an. Nee, wer haette das gedacht, kuenstliche Befruchtung fuehlt sich kuenstlich an - aber ich weiss gerade nicht so recht, wie ich es besser ausdruecken soll. Auf jeden Fall nicht so, wie man sich die Entstehung seines erstgeborenen Kindes in seinen Jungmaedchentraeumen (*raeusper*) so vorstellt - aber andererseits wurde hier und auch an anderer Stelle schon mehrfach angemerkt, dass wir uns hier ja nicht auf dem Ponyhof befinden. Also freut sich die schwaebische Hausfrau darueber, dass das Turbowachstum der Eier uns zumindest eine erhebliche Ersparnis bei den Medikamentenkosten eingebracht hat und harrt der Dinge, die am Donnerstag so kommen werden!

Sonntag, 16. März 2014

Es läuft

Samstag war das zweite Ultraschall, die Eierstöcke zeigen laut Frau Doktor eine "angemessene" Reaktion, weder zuviel noch zuwenig, und auch sonst sieht alles gut aus. Auch beim Blutbild befindet sich alles im Normbereich. Seit Samstag spritze ich zusätzlich Cetrotide als Antagonisten. Die erste Spritze in der Klinik hat ziemlich fies gebrannt, seit ich mich selbst spritze, tut es nicht mehr weh (muß man nicht verstehen, aber egal!). Das Gonal-F bleibt bei 225 IE, davon bekomme ich fiese Kopfschmerzen, aber zum Glück nichts Schlimmeres.
 
Auf meinem tollen "treatment planner" findet sich der großartige Satz "Do not let treatment take over your life". Leichter gesagt als getan, wenn alles in der Schwebe ist, nichts geplant werden kann und das Leben eigentlich nur um den nächsten Arzttermin kreist (ZweiLinien hat das hier auch sehr schön beschrieben). Ich würde zum Beispiel im Sommer gerne ein paar Wochen nach Südostasien (Vietnam, Kambodscha, Laos und evtl. noch Thailand), aber wer weiß, was sich bis dahin alles so ergibt oder auch nicht - und auch, falls (hüstel, hahahaha) je wider Erwarten der erste Versuch nicht gleich ein Volltreffer sein sollte (hahahahaha) würde ich eigentlich die nächsten Versuche lieber in die Semesterferien legen, denn die Doppelbelastung aus viel zu vielen Vorlesungen dieses Semester und zweimal wöchentlichen Trips in die große Stadt macht mich ziemlich alle. Das alles zusammengenommen macht mir ziemlich klar: Ich hätte gerne Kinder, aber nicht um jeden Preis. Irgendwie ist es doch auch schon ziemlich positiv, wenn einem das bewußt wird - und wer weiß, vielleicht ändert ja auch mein Mann doch noch seine Meinung zum Thema Adoption. Ganz ehrlich: Mir ist es weitgehend egal, ob ich mein biologisches Kind großziehe oder nicht. Und auch ganz ehrlich: Ich hab keine Lust, mir die nächsten Jahre komplett mit dieser Kinderwunschk... zu versauen, mir reicht es eigentlich jetzt schon. Wenn es klappt, dann ist es schön, und wenn nicht, dann muß man das eben auch akzeptieren.

Dienstag, 11. März 2014

Start

In einer professionellen Unfruchtbarkeitsklinik behandelt zu werden, hat viele ungeahnte Vorteile. So bekommt man zum Beispiel diese unglaublich stylishen Produkttüten von Merck-Serono, man sieht deutlich, daß es sich dabei um ein halbitalienisches Unternehmen handelt, um darin seine unglaublich teuren Hormone nach Hause zu tragen. Sagen wirs mal so: Ich würde das Geld definitiv lieber für eine unglaublich stylishe komplett italienische Handtasche ausgeben, aber wir sind ja schließlich nicht auf dem Ponyhof hier!
 
Ach ja, das Bild entstand übrigens bei BK, wo wir nach dem gestrigen Termin erstmal zu einem späten Mittagessen eingekehrt sind :)
 
Anyhow, kommen wir zum Thema - was gibt es Neues? Blutbild und Ultraschall war alles soweit im Normbereich, außer dem PCOS natürlich. Aufgrund des nicht ganz so dollen Spermas gibt es gleich eine ICSI. Assisted hatching machen sie in der Klinik wohl routinemäßig - finde ich okay. Wir starten mit 225 IE Gonal F, der wahrscheinlich stylishsten aller Hormonspritzen (auf den Gedanken mit diesem Spritzpen muß man erstmal kommen, viva Italia, again). Am Samstag ist das nächste Ultraschall.
 
So, und wie geht es uns dabei? Mir (komischerweise) sehr gut. Gestern war glaube ich das erste Mal, daß ich lachend und gut gelaunt nach einem kinderwunschbezogenen Arzttermin aus der Klinik gegangen bin. Ich hab ja einen stark ausgeprägten Glauben in die Schulmedizin und einen entsprechend nicht ausgeprägten Glauben in alles von Akupunktur bis Homöopathie, wahrscheinlich geht es mir einfach gut dabei, wenn ich weiß, daß jetzt alle verfügbaren Geschütze aufgefahren werden, um die Natur in die Knie zu zwingen. (Martialische Sprache mal wieder hier!) Die Spritzerei hat mir ja noch nie was ausgemacht, wahrscheinlich ist hier meine Sozialisierung zwischen Krankenhauslabor meiner Mutter und vom Besitzer zu verabreichenden Spritzen fürs Pferd hilfreich. Mein Mann, die kleine Memme, mußte dagegen heute morgen erstmal den Raum verlassen, weil er "sowas nicht sehen kann", süß, oder. Wir sind also guter Hoffnung und gucken jetzt mal, wies denn so läuft.


Sonntag, 9. März 2014

Die Tante ist da

...schneller als erwartet, am Samstag gab's die letzten Tabletten. Das heißt, es geht dann wohl diese Woche los. Schluck. So schnell schon? Ich bin hin-und hergerissen zwischen "na endlich" und "doch viel zu schnell".

Donnerstag, 27. Februar 2014

Von wegen Nebenwirkungen

Da habe ich doch das arme Östrogen ganz zu Unrecht beschuldigt - es war wohl doch der rohe Fisch, ähem. Auch gut, stattdessen gibt es nun eine wesentlich angenehmere Nebenwirkungen, die ich jetzt mal höflich mit "gesteigertem sexuellem Verlangen" umschreibe, allerdings hat sich außerdem Verlangen auch das Empfinden gesteigert, so daß ich zum Östrogenfan mutiert bin. Ist doch schön, wenn diese ganze Sch.... auch mal ein Gutes hat! 

Ich denke zur Zeit viel darüber nach, wie oft bzw. lange ich mir (oder wir uns, aber die Belastung des männlichen Parts ist ja wesentlich geringer) das Ganze noch antun will. Wir bekommen einen Zuschuß für drei "frische" Versuche und dann je nachdem einen weiteren frischen oder vier Kryoversuche. Da ich ja noch keine IVF-Erfahrung habe, weiß ich auch nicht, wie gut oder schlecht ich das Ganze vertragen werde, aber ich glaube, danach wäre dann meine persönliche Schmerzgrenze erreicht. 
 Ich hätte gerne ein oder mehrere Kinder, aber es ist jetzt auch nicht der einzige Wunsch, der alles in meinem Leben verzehrt, und ich glaube, irgendwann mal muß man auch einfach akzeptieren, daß es eben nicht sein soll. Mir ist schon klar, daß die Fruchtbarkeitsindustrie das etwas anders sieht und vermutlich sehr gut darin ist, Hoffnung am Leben zu erhalten und einem eben doch nur noch einen weiteren Versuch aufzudrängen bzw. die Beratung ganz dezent dahingehend zu steuern, daß doch alles so gut aussah und sie sich überhaupt nicht erklären können, warum es denn diesmal auch wieder nicht geklappt hat. 
Aber wenn ich ganz ehrlich sein soll: Mir reicht es eigentlich jetzt schon. Für mich fühlt es sich so an, als ob unsere ersten beiden Ehejahre hauptsächlich von negativen Schwangerschaftstests, der damit einhergehenden Enttäuschung, frühmorgendlichen Hormonspritzen, Sex auf Kommando und endlosen Ultraschalluntersuchungen geprägt waren - und das ist kein besonders gutes Gefühl. Statt unse gemeinsames Leben zu genießen, unterhalten wir uns über Spermaqualität und welche Klinik denn nun wahrscheinlich besser wäre, und mal ganz ehrlich: Ich könnte mir etwa tausend Dinge vorstellen, auf die ich mehr Lust hätte. Wenn man das anders sieht, kann ich das gut verstehen, aber - auch Loslassen fühlt sich manchmal gut an und kann eine große Befreiung sein.

Man kann auch ohne Kind leben. Und ich glaube, man kann das ganz gut. Wenn es klappt, dann ist es schön, und wenn es nicht klappt, dann ist das eben der Weg, den sich das Schicksal (oder wie auch immer man es nennen will) sich für einen ausgedacht hat.

Sonntag, 23. Februar 2014

Nebenwirkungen

Die letzte Woche habe ich eigentlich komplett auf einem Workshop am anderen Ende des Landes verbracht, und das war nicht so schoen, denn das Oestrogen (Progynova) tut mir offensichtlich gar nicht gut: Bauchschmerzen und Durchfall nonstop. Immerhin hatte das 5-Sterne-Hotel schoene Toiletten, man muss ja immer das Positive sehen! Ein weiterer positiver Punkt: ich weiss dank dieser Erfahrung jetzt schon, dass Hormonersatztherapie in den Wechseljahren fuer mich offensichtlich nicht in Frage kommen wird. Man muss ja immer auch an die Zukunft denken! 

Da wir mittlerweile offiziell ein Paar mit Problemen sind und nicht nur eine Frau mit Problemen, soll es hier auch noch kurz ein Update ueber meinen Mann geben: seit letztem Jahr ist es nicht besser geworden mit der Spermaqualitaet, sondern noch schlechter. Um auch hier wieder den positiven Aspekt zu sehen: Es gab diesmal immerhin einen schmutzigen Film aus Japan zum Angucken im aehm Entnahmezimmer, er hat allerdings behauptet, ihn ausgeschaltet zu haben, mit dem Kommentar "ich steh eh nicht auf Japanerinnen" - nicht dass es mich stoeren wuerde, aber glauben wir's mal! 

Wie dem auch sei, unsere Wohnung verwandelt sich mehr und mehr in ein Apotheken-Outlet (oder vielleicht auch ein Trainingslager der deutschen Biathleten?!), da er jetzt auch dies und jenes schlucken "darf", und auf dem Esstisch ist mittlerweile fast kein Platz fuer die Teller mehr zwischen all den Medikamentenschachteln. Vor mir liegen noch 12 Tage Bauchschmerzen und wehe, wenn die olle Tante Rosa dann nicht kommt und ich mir das umsonst angetan habe...Leider faellt dann der Rest dieses Behandlungszyklusses komplett ins Semester und ich hoffe mal, dass sich das mit den Vorlesungen irgendwie vereinbaren laesst. Nahe Freunde und Familie sowie zwei Kolleginnen wissen zwar ueber unsere Situation Bescheid, aber ich finde, meine Studierenden muessen nicht gerade wissen, dass morgen die Vorlesung ausfaellt, weil bei mir eine Punktion ansteht, oder?
Allerdings gibt es auch beruflich gesehen noch einen positiven Punkt: dank einer Regelaenderung bzgl. meiner "Dienstwohnung" koennen wir im Juli wieder in die grosse Stadt ziehen, und damit wird sich das Ganze doch wesentlich entspannter gestalten, weil ich dann zur Di-Mi-Do-oder-vielleicht-auch-nur-Di-Do-Professorin mutieren und ansonsten in meinen Lieblingscafes forschen werde. Und die Klinik ist dann auch nur noch eine U-Bahn-Fahrt entfernt Tschakaa! Das waren jetzt aber auch genug positive Gedanken fuer einen Post, oder?!??! Ich bin total stolz auf mich! 

Sonntag, 16. Februar 2014

What a difference a day made....

...twenty-four little hours. Jaja. Fangen wir von vorne an mit all den neuen Entwicklungen an der Front (räusper): 

Letzten Mittwoch war mal wieder negativer Schwangerschaftstest angesagt. Meine persönliche Schmerzgrenze war damit erreicht, und der Plan war ja ohnehin, Anfang diesen Jahres eine IVF zu probieren. Also sind wir in die beiden uns bisher behandelnden Krankenhäuser zu Dr. Pervers und Frau Doktor gezogen, um unsere dortigen Behandlungsunterlagen abzuholen und sie dann bei der letzten Station, zu der wir jetzt aufgebrochen sind, abzugeben, vielleicht erspart das ja den ein oder anderen Test und/oder hilft bei der Behandlung. Dabei bekamen wir dann auch das erste Mal das Ergebnis von Schatzis bisher einzigem Spermatest letzten Jahres zu sehen, und die Ergebnisse waren doch überraschend: gar nix in der Top-Güteklasse und auch nicht so wirklich viel in Güteklasse zwei. Soweit zum Thema wir probieren jetzt erstmal Stimulation und Poppen auf Kommando - bei dem Befund hätten wir uns das letzte Jahr Terror wahrscheinlich gerade mal sparen können, weil die Erfolgschancen doch eher minimal sind. Und ja, ich weiß, das ist kleinmütig, aber - es fühlt sich doch wesentlich besser an, daß nicht alles nur alleine meine Schuld ist. Dafür hat mein armer Mann jetzt ordentlich zu knapsen - wird er auch überleben, und vielleicht kann er sich dann mal ein bißchen besser in mich einfühlen, statt die ganze Zeit nur gebetsmühlenartig "das wird schon werden!" zu wiederholen!!! 

Bösartiger Exkurs Ende, kommen wir zurück zum Thema: am 14.2.14 (Omen, anyone???) hatten wir dann also den ersten Termin in der letzten Station. Unser neuer Spitzname ist die Babyfabrik - give money, get baby. So "businesslike" war bis jetzt doch noch keine Klinik, was auch daran liegen könnte, daß die ersten beiden Unikrankenhäuser waren und das jetzt eben ein IVF-Zentrum ist, das sich tatsächlich nur auf Unfruchtbarkeit spezialisiert hat und die Zahlungsbereitschaft für das eigene Kind bei vielen Leuten offensichtlich erschreckend hoch ist. Das kann natürlich gut sein, weil da geballtes Know-How (hoffentlich) vorhanden ist, aber es hat eben definitiv einen sehr, sehr geschäftsmäßigen Charakter da. Den Plan, hierzulande einen Arzt bzw. Ärztin zu finden, die auch so was wie Beratung veranstalten, habe ich mittlerweile aufgegeben - wenn man nachfragt, bekommt man schon auch antworten, wenn man nicht fragt, einfach gar nichts. Finde ich persönlich recht gewöhnungsbedürftig, wenn sich allerdings die einheimischen Patienten nicht dafür interessieren, welche Details ihre Behandlung so zu bieten hat, kann man den Ärzten ja auch keinen Vorwurf machen. Und wenn ich mich nicht aufrege, ist das auch nicht so schlecht. 

In der letzten Station gab's also zum Einstieg wieder mal ein Ultraschall (die üblichen polyzystischen Eierstöcke, hallo Mädels!), ein Blutbild, dessen Ergebnisse wir hoffentlich beim nächsten Termin besprechen werden und Progynova, um Tante Rosa herbeizurufen, die ja mal wieder auf sich warten läßt (mittlerweile sind's fast sieben Wochen). Sobald sie da und sofern das Blutbild okay ist, geht's dann los mit der ersten IVF. Mein Mann hat nächsten Mittwoch noch den Spermatest und hofft schon, daß es diesmal wenigstens schmutzige Magazine gibt, die das christliche Krankenhaus ja nicht zu bieten hatte (kein Kommentar dazu). Wir hoffen alle beide, daß sich nach seiner Bruch-OP im Dezember die Qualität verbessert hat. 

Ich bin hin-und hergerissen zwischen Erleichterung, daß sich jetzt endlich mal was tut und schweres Geschütz aufgefahren wird (ähm, woher kommen diese militärischen Analogien heute?!?) und dem Gefühl, mich irgendwie nicht bereit zu fühlen. Aber wann ist man das schon? 

Wie dem auch sei: schau'mer mal.

Mittwoch, 29. Januar 2014

So wenig reicht

Gestern an der Bushaltestelle: Ich unterhalte mich mit meinem Mann in der Landessprache, während wir auf den Bus warten. An der Haltestelle sitzt eine alte Hexe Frau, die offensichtlich auch auf den Bus wartet. Nachdem sie uns etwa 10 Minuten nonstop angestarrt hatte, kommt dann die Frage (an meinen Mann natürlich, ich kann ja als Ausländerin offensichtlich die Sprache nicht, obwohl ich mich in den letzten 10 Minuten mit ihm unterhalten hatte): "Ist das ein Mann oder eine Frau?" Mein Mann, sichtlich angepißt, aber noch erzwungenermaßen höflich: "Eine Frau." Ich, noch mehr angepißt: "Nee, ein Tier wahrscheinlich." 

Ergebnis: Mühsam unterdrückte Tränen im Bus und den Rest des Tages verdorbene Laune. Gut gemacht, du blöde alte Kuh.

Sonntag, 26. Januar 2014

Ich bin wieder hier

So, vier Wochen Deutschland waren wie erwartet mehr so mittelgut, es gibt aber auch einige positive Entwicklungen (wenn die Erwartungen kleiner werden, findet man auch leichter was Positives): Tante Rosa kam genau am 1.1.2014, als ich gerade noch dabei war, Progesteron zu nehmen - soweit dazu. Spannend, oder? Diesmal hatten wir ja einen kompletten Blindflugversuch ohne Kontroll-Ultraschall etc. und den ganzen anderen Terror dazu. War auch mal ganz schön, einfach dann miteinander Sex zu haben, wenn man Lust hat, und nicht, wenn die Gynäkologin es einem aufträgt! 

Und sonst? Meinen Freundeskreis in Deutschland habe ich mit sehr wenigen Ausnahmen einfach komplett abgeschrieben. Die haben alle offensichtlich mit ihrer Schwangerschaft (bzw. der ihrer Frau) das Gehirn auch gleich an der Garderobe abgegeben, und man kann sich über nichts mehr unterhalten außer wer gerade zum x-ten Mal schwanger ist (und dabei wollten sie gar kein Kind mehr und haben echt keine blasse Ahnung, wie das passieren konnte - hahahahaha!!! Lustig, oder!!!) und ähnliches. Nicht gerade sehr anregend auf jeden Fall. Das Gute daran: Es hat bei mir ziemlich viel Ernüchterung ausgelöst, was vielleicht auch ganz gut ist. Ernüchterung in dem Sinne, daß es vielleicht auch ganz cool ist, wenn man seine Intelligenz behält und sich nicht in eine gehirnamputierte Brutmutter verwandelt, deren Gedanken nur noch im klein-Wie-auch-immer kreisen und die nicht mehr in der Lage ist, sich fünf Minuten zusammenhängend über ein anderes Thema zu unterhalten. So. Das mußte mal gesagt werden. Und das Kinderwunschproblem beherrscht nicht mehr so nonstop mein Denken, wie es das noch im letzten Jahr der Fall war. Abwarten und loslassen, lautet die Devise - von daher hatte der Deutschlandtrip doch auch seine gute Seite.

Wie sehen die Pläne sonst so aus? Mal abwarten, was der Blindflugversuch so hergibt. Wenn er nichts hergibt, dann würde ich noch gerne einen closely monitored cycle probieren und auch noch mal nachfragen, warum es eigentlich bei Frau Doktor nie einen trigger shot gab. Wenns dann auch nicht klappt, IVF - und wenns dann auch nicht klappt, dann sollte sich mein Mann vielleicht doch noch mal Gedanken darüber machen, warum er sich eigentlich keine Adoption vorstellen kann (ich könnte mir das nämlich sehr gut, und es gibt ja leider Gottes hierzulande auch mehr als genug zur Adoption freigegebene Kinder). 

Und euch allen alles Gute für das neue Jahr, nicht nur an der Babyfront. Alles Liebe.